1. Bundesliga Turnen Frauen

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1. Bundesliga Turnen Frauen

Kapitänen stürzt schwer - das Team steht voll an ihrer Seite
Mareen Jacobs, Kapitänin unseres Teams der 1. Bundesliga, beim Start zu ihrer verhängnisvollen Bodenübung

Am Freitag, dem 13. reisten unsere beiden Teams nach Ketsch/Mannheim. Die Deutsche Turnliga rief auf zum dritten Wettkampftag (1. und 2. Bundesliga) bzw. zum zweiten Wettkampftag (Regionalliga und 3. Bundesliga Nord).
Wir nahmen das Datum „Freitag der 13.“ als Glückstag; alle Mädchen waren sehr gut vorbereitet, wir hatten ein wunderschönes neues Outfit im Gepäck, was sollte uns da schon geschehen…

Das Training in der Wettkampfarena verlief planmäßig, am Abend gemeinsam Essen, früh ins Bett, ausschlafen, einen ruhigen Vormittag verbringen und letzte Vorbesprechungen abhalten. Um 13.30 Uhr am Samstag standen wir in der Wettkampfhalle. Pünktlich um 14.20 Uhr rief Jörg Rosenkranz, „die Stimme der DTL“ und stellvertretender Abteilungsleiter Abteilung Turnen Frauen der Deutschen Turnliga, zur allgemeinen Erwärmung und anschließend zu den Einturnzeiten an den vier Olympischen Geräten. Nichts deutete auf den Schrecken hin, der uns am zweiten Gerät heimsuchen sollte. Um 16.00 Uhr starteten wir in den Wettkampf der 1. Bundesliga.
Unser erstes Gerät, den Schwebebalken, lieferten wir mit 44,950 Punkten hervorragend ab. Wir erzielten das zweitbeste Balkenergebnis der 1. Liga hinter dem Rekordmeister MTV Stuttgart. Weiter ging es für uns in olympischer Reihenfolge an den Boden. Als zweite Turnerin des Durchganges stand unsere Mannschaftskapitänin Mareen Jacobs in der Startliste. Über viele Monate hatten Mareen und unsere Tanzchoreographin Emma Egli an der Präsentation ihrer neuen Bodenübung gearbeitet.

Und dann geschah das nicht zu Erwartende: Mareen startete vor laufenden Kameras zu ihrer ersten Akrobahn. Doch etwas stimmte nicht mit dem Anlauf. Mareen sprang ab, konnte aber den Doppelsalto nicht wie gewohnt ausführen. Die Höhe war nicht ausreichend und die Ausführung des Doppelsaltos konnte nicht gelingen. Sie hätte ihn definitiv in den Boden geturnt. Blitzschnell entschied Mareen sich zum Abbruch im vollem Schwung, 2 Meter über der Bodenfläche. Sie stürzte und blieb liegen. Die Musik spielte weiter, doch sonst war die Halle still. Schnell waren die Sanitäter und der Arzt zur Stelle. Nach endlos scheinenden Minuten stand Mareen auf und verließ die Halle. Show must go on. Der Wettkampf wurde fortgesetzt. Sonja und Lucia mussten noch ans Gerät. Sehr hart für beide, machten wir uns doch alle große Sorgen um Mareen.
Was allen bewusst war: in der 1. Liga gehen 4 ans Gerät und 4 gehen in die Wertung ein. Eine Leistungssteigerung des Teams war nun unmöglich. Doch unsere Damen interessierte das auch nicht. Die Sorge um Mareens Gesundheit war die einzige Sorge, die wir hatten.

Und wie aus Trotz kämpften sich unsere Mädchen durch den Wettkampf. Am Sprung erzielten wir das drittbeste Tagesergebnis der 1. Bundesliga, am Stufenbarren das zweitbeste. Wir rutschten auf den Tabellenplatz 6 ab, Klassenerhalt gesichert.

Die beste Nachricht des Tages: Mareen hatte ihren Schutzengel über die Maßen strapaziert und kam mit einer Gehirnerschütterung und einem Schleudertrauma davon! Die Erleichterung stand uns allen ins Gesicht geschrieben.

Es turnten für dieses überragende Team: Sonja Fischer, Lucia Trnkova, Lotte Arnold, Svenja Egli, Leila Hirsch und Mareen Jacobs.

Unser Team I während des Podiumtrainings.

Am Sonntag sehr früh ging es dann für unser Team II in die Wettkampfarena.

Die noch sehr jungen Damen brachten ein Durchschnittsalter von 16 Jahren an den Start. Auch unser Nachwuchsteam hatte viel Zeit investiert, um am zweiten Wettkampftag der Regionalliga zu glänzen. Und es gelang ihnen mit Bravour!
Die Geräte Schwebebalken und Stufenbarren gewannen wir, am Boden wurden wir das drittbeste Team. Platz 1 verhagelte uns letztendlich der Sprung. Unsere Jüngsten zeigten Nerven und es gelang ihnen im Wettkampf nicht ihre Tsukaharas zu stehen. So fehlten am Ende 1,20 Punkte zum Sieg im Wettkampf.

Doch wir sind sehr zufrieden. Die Zeit dieses Teams wird kommen, da sind wir ganz sicher. Und erfolgreich waren sie dennoch:

  • Platz 2 mit dem Team.
  • Damit stiegen wir von Staffelplatz 5 auf Staffelplatz 3.
  • Johanna Probst und Valeria Steiert erreichten in der Einzelauswertung die Plätze 5 und 7.

Es turnten in Ketsch/Mannheim:

  • Mannschaftsführerin Emma Schruhl
  • Joelle Peters
  • Hannah Beyer
  • Johanna Probst
  • Valeria Steiert
  • Emilia Esche

Nun geht es nach einer kleinen Pause in die Vorbereitung der letzten Wettkampftage der Deutschen Turnliga: für die 1. Bundesliga am 11. November in Waging am See und für die Regionalliga Nord am 18. November in Großhansdorf.

Alle Ergebnisse unter www.geraetturnergebnisse.de

Unser Team II nach dem Wettkampf der Regionalliga Nord in Ketsch/Mannheim. Auf dem Balken sitzend von li Emma Schruhl, Joelle Peters, Hannah Beyer u. Sabrina Proemmel; davor stehend von li Emilia Esche, Valeria Steiert u. Johanna Probst.