Der Jubel in der Volkswagen-Halle Braunschweig kannte am späten Samstagabend keine Grenzen.
Nach einen wahren Tanzsport-Krimiabend ist der Blau-Weiss Buchholz bei den Deutschen Meisterschaften der Lateinformationen erstmalig Deutscher Vizemeister hinter Seriensieger und amtierenden Weltmeister Grün-Gold Club Bremen geworden.
Das Team um sein Trainergespann Franziska Becker und Christopher Voigt verwies mit fast einem Punkt Abstand die TSG Bremerhaven in einem wahren Herzschlagfinale klar auf den dritten Platz und hat sich damit einen Platz für die Weltmeisterschaft am 18. Dezember in Hong Kong ertanzt.

Der Blau-Weiss Buchholz hatte für den fairen, sportlichen Wettkampf zur WM-Nominierung geklagt. Das ist der Kern des Sports und muss es auch in Zukunft sein.

Zur Erinnerung: Im September hatte die Lateinformation des Blau-Weiss Buchholz seine Klage eingereicht, die Entscheidung des Deutschen Tanzsportverbands, die Nominierungen zur WM 2023
auf Grundlage der DM des vergangenen Jahres vorzunehmen, verbunden mit der Forderung, dass der WM-Startplatz 2023 wie üblich bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft ausgetanzt werden soll.
Mit seiner Entscheidung ließ sich das Sportgericht viel Zeit. Erst am Vorabend der Meisterschaft wurden die Teams von der Meldung erreicht, dass das Sportgericht des Deutschen Tanzsport-Verbands (DTV) der Klage des Blau-Weiss Buchholz gegen eine vorzeitige WM-Nominierung der TSG Bremerhaven stattgegeben hatte. Damit hatte der Blau-Weiss Buchholz sein Ziel erreicht, eine sportliche und vor allen ergebnisoffene Qualifikation zur WM auf der Deutschen Meisterschaft durchzuführen. Jetzt hatten wieder alle Mannschaften die Möglichkeit bekommen, sich mit einer herausragenden Leistung zu qualifizieren.

Wir wollten von Anfang an klar machen, dass wir hier und heute unsere Chance nutzen wollen.

Franziska Becker, Cheftrainerin A-Team.

Den gesamten Turniertag hinweg sah und spürte man, dass die Buchholzer A-Formation es wirklich wissen wollte. Bereits am Nachmittag trat die Formation mit ihrer generalüberholten Choreographie und Musik „Made to Love“ in der Vorrunde bombenstark auf und machte auf dem Parkett mehr als deutlich, dass sie in ihrer Vorbereitung den Kampf um das WM-Ticket, trotz der belastenden Nominierungssituation, niemals aus den Augen verloren hatte.
Doch auch die Konkurrenz aus Bremerhaven startete stark in ihren Wettkampf wenngleich bereits hier deutlich wurde, dass das TSG-Konzept „Top Gun“ in Punkto Schwierigkeitsgrad, Tempo, Flächendynamik und tänzerische Qualität nicht mit der Buchholzer Konzeption mithalten konnte. Dieser Eindruck sollte sich im Laufe des Turniers noch verfestigen.

In der Zwischenrunde schaffte es das junge Team, sich nochmals zu steigern und noch mehr Qualität in die gemeinsame Ausführung der tänzerischen Abläufe zu bringen.
„Unsere Trainer haben es vor jeder Runde geschafft, die Vorbereitung so zu gestalten, dass wir ohne Nervosität, total geschlossen aufs Parkett gehen konnten,“ berichtet Tänzer Florian Hissnauer.

Blau-Weiss Buchholz A Team hält dem Druck stand

Die Mannschaft wurde nicht nur von den mitgereisten Fans bejubelt. „Man konnte regelrecht spüren dass die Zuschauer von der Mannschaft begeistert waren“, beschreibt Abteilungsleiter Olaf Steffen seine Gefühle während des Finaldurchgangs.

Nach Anzeige der nicht unverdient besseren Wertung gegenüber der TSG Bremerhaven löste sich der gesamte Druck und die Anspannung der letzten, nervenaufreibenden Wochen im Kiss and Cry Area wahrlich in Küsschen,Tränen und Jubel.

Wie furchtlos die heute getanzt haben – ich habe so einen Riesen-Respekt vor ihnen. Das war wirklich großartig.

Franziska Becker, Cheftrainerin A-Team.

Dementsprechend ergriffen zeigte sich Franziska Becker hatte nach dem Finale beim Interview mit dem NDR-TV-Team und hatte Tränen der Freude in den Augen.
Viel Zeit zum Feiern bleibt nicht. Neben der Planung der kostspieligen Reise, muss geklärt werden, ob der Internationale Dachverband die Nominierungsänderung annimmt, was allerdings zu erwarten ist.

Das gesamte Finale für alle, die es verpasst haben in der